Seit Jahren sorgt ein hessisches Polizeipräsidium für negative Schlagzeilen. Von unkontrolliertem Geldausgeben ist die Rede, von schlampiger Organisation, sogar von grob rechtswidrigem Handeln. Jetzt reicht’s: Innenminister Boris Rhein will aufräumen. Nicht ausgeschlossen, dass die 400-Mann-Behörde dichtgemacht wird.
Der Anwalt
Erfolg auf ganzer Linie: Der Kriminalbeamte Jochen Zahn wurde in seinen Verfahren von dem Frankfurter Rechtsanwalt Harald F. Nolte vertreten. Wer ist dieser Jurist, vor dem das Land zittert?
Urteil: 8000 Euro Schmerzensgeld
Beobachter sprechen von einem „einzigartigen Urteil“: 8000 Euro Schmerzensgeld muss das Land Hessen an den Kriminalbeamten Jochen Zahn zahlen, weil er von Frankfurts früherer Polizeivizepräsidentin Sabine Thurau öffentlich diffamiert und vorverurteilt worden war. Der Mann ist mit dem Richterspruch vollständig rehabilitiert. Aber ganz zu Ende ist der „Fall Zahn“ damit wohl immer noch nicht…
Jagdszenen in Mittelhessen
Der hessischen Polizei steht, mal wieder, eine Affäre ins Haus: Zwei Beamte des höheren Dienstes – er Polizeidirektor, sie seine Stellvertreterin – mussten ihre Ämter abgeben, gegen den Mann läuft zudem ein Disziplinarverfahren. Die Frau wirft ihrem Vorgesetzten vor, er habe mehrmals eine „Distanzverletzung“ begangen. Was genau darunter zu verstehen ist, will offiziell keiner sagen. Offen ist auch, warum die Frau ihren Arbeitsplatz räumen musste, obwohl sie doch angeblich Opfer ist. Spurensuche im hessischen Polizei-Dickicht – mit überraschenden Einblicken…
Der Prozess: Wir waren geschockt
Polizeivizepräsidentin Sabine Thurau hat massiv versucht, einen Top-Beamten zu kriminalisieren. Das ist die Erkenntnis nach einer fast sechsstündigen Verhandlung vor dem Frankfurter Landgericht.
Die Reaktion: Ende einer Dienstzeit
Er war ganz oben angekommen, war oberster Polizeichef Hessens. Doch sein Führungsstil war von gestern, passte nicht mehr in diese Zeit. Jetzt ist Norbert Nedelas Dienstzeit beendet. Zurück bleibt eine Behörde, die sich neu suchen muss.
Kripomann verklagt Polizei
30.000 Euro Schmerzensgeld verlangt ein Frankfurter Kriminalbeamter vom Land Hessen. Gestern begann der Prozeß vorm Landgericht. Der Richter zeigte sich mehr als erstaunt über die Verhältnisse im Frankfurter Polizeipräsidium.
Sauerei im Polizeipräsidium
Das Schreiben umfasst neun Seiten, sein Inhalt ist hochexplosiv: Bei der 4. Zivilkammer des Frankfurter Landgerichts liegt eine Klageschrift, mit der ein ranghoher Kriminalbeamter ein Schmerzensgeld in fünfstelliger Höhe vom Land Hessen verlangt. Der Prozess, der am Mittwoch beginnt, birgt Brisanz: Auf dem Prüfstand steht auch, ob hessische Polizeibeamte mit Hilfe eines behördeninternen Spitzelwesens, mit Denunziation und fingierten Beschuldigungen ins Abseits gedrängt werden. „Sauerei im Polizeipräsidium“ weiterlesen
Der Minister und sein Schwager
Der Untersuchungsausschuss zur Polizeichef-Affäre hat das Innenministerium Wiesbaden offenbar in eine Art Schockstarre versetzt: Wichtige Führungspositionen sind bei den hessischen Sicherheitsbehörden seit Wochen vakant – und keiner kann sagen, wann sie neu besetzt werden. Die Sache hat allerdings auch etwas Gutes: Überlegungen, einen Verwandten von Innenminister Bouffier mit einem Spitzenjob zu bedenken, haben sich ganz schnell erledigt.
Bouffiers Freundschaftsdienste
Innenminister Volker Bouffier steht erneut im Mittelpunkt einer Polizei-Affäre: Gegen ausdrücklichen richterlichen Beschluss hat er einen Parteifreund in eines der wichtigsten Polizeiämter Hessens befördert. Ein Gericht bescheinigte ihm daraufhin „grob rechtswidriges“ Verhalten; ein ranghoher Polizeibeamter will jetzt Klage einreichen.